Muriel

Aichberger

LGBT*I Bewegungsgeschichte

Stärkere Sichtbarkeit und Öffentlichkeit führen seit mehreren Jahren dazu, dass Gruppen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität marginalisiert sind, stärker wahrgenommen werden. Dies ist vor allem auf die sozialen Bewegungen zurückzuführen die sich für Emanzipation und gleiche Rechte stark machen. Die Geschichte dieser Bewegungen lässt sich auf vielfältige Weise erzählen, einige Schlaglichter finden sich in dieser Rubrik.

 

Stonewall was a riot!

50 Jahre Gay Liberation, queere Emanzipation und Kampf für gleiche Rechte

"Stonewall" quasi der Gründungsmythos einer QueerNation; eine kollektive Coming-Out-Geschichte. Endlich nicht mehr unterdrückt. Endlich zurückgeschlagen gegen die Willkür und Gewalt der Polizei. Endlich das eigene Recht erstritten, offen man selbst sein und die eigene Liebe leben zu dürfen. So sauber und geradlinig klingt es fast nach einem Spaziergang. Doch: Stonewall was a riot!
Wir schauen genauer hin: Was ist alles geschehen damit die Gay Liberation möglich wurde? Wie war das in diesen 6 Tagen? Wer war dabei? Wie kam es dazu? Wir konsultieren zeigtenössische Dokumente, Berichte und setzen uns mit wichtigen Personen der Gay Liberation auseinander. Wir schauen, welche Auswirkungen die Riots damals hatten und welche sich bis heute fortschreiben. Wir zeichnen die Skizze der Erzählung nach und vertiefen sie zu einem farbigen, vielgestaltigen Bild um zu verstehen, was das heißt: Stonewall. Wir bleiben aber nicht nur historisch, sondern schlagen auch den Bogen in die Gegenwart und zu den ältesten und weitreichendsten Fragen der queeren Emanzipation: Rein in die Gesellschaft, oder raus aus den Konventionen? Wie schrill darf Protest sein? oder kurz: Anpassung oder Angriff, Widerstand oder Wohlfühlaktivismus?

 


Symbols of a movement

Sichtbarkeits- und Identitätspolitiken der LGBT*-Bewegung(en)

Bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts existiert eine emanzipatorische Bewegung die für mehr Anerkennung und Gleichstellung von Homo- und Bisexuellen, Trans*- und Inter-Personen kämpft. Während der Geschichte dieser Bewegung(en) haben sich zahlreiche Symbole entwickelt, die eine Identifikation mit den Bewegungen ermöglichen. Einerseits wird in diesem Vortrag untersucht, was solche Symbole bewirken, wie Sichtbarkeit einer und Identifikation mit einer Bewegung ihre Schlagkraft beeinflussen, andererseits werden die populärsten Symbole der LGBT*-Bewegung ikonographisch untersucht. Was bedeutet der Rosa Winkel? Woher kommt die Regenbogenfahne und haben ihre Farben eigentlich eine Bedeutung? Was hat es mit der Doppelaxt auf sich? Macht es einen Unterschied, ob ich etwas 'Pride-Flag', oder 'Awareness-Flag' nenne? Wie können Symbole verwendet werden, um unsichtbare Gruppen sichtbarer zu machen? Und was hat das alles mit dem Kapitalismus zu tun?

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Tuntige Ästhetik Performativer Widerstand

Die Tunte als Figur zwischen Politik und Performance

AfD, besorgte Eltern und salonfähige Homohasser in Talkshows drehen uns heute wieder vermehrt den Magen um. Tunte und Schwuchtel sind nach wie vor die geläufigsten Schimpfworte, um Jungs und Männer abzuwerten und anlässlich der CSDs flammt jedes Jahr wieder die Frage auf: Wie schrill darf Protest sein? ... Anpassung oder Angriff? Widerstand oder Wohlfühlhomo?
Die politischen Tunten, die sich aus der HAW (Homosexuelle Aktion Westberlin) und der Schwulenbewegung der 70er Jahre entwickelt haben, haben darauf eine deutliche Antwort die sich in ihrer Ästhetik ausdrückt.

Der Vortrag untersucht die Voraussetzungen und das politische Programm der Tunten und ihrer Ästhetik. Parallel werden die gesellschaftlichen Mechanismen erklärt, die zu ihrer politischen Schlagkraft und dem revolutionären Potential führen. Die Inhalte basieren auf einer wissenschaftlichen Arbeit, die die Erkenntnisse der aktuellen Geschlechterforschung und die Analyse von tuntiger Politik und Performance verknüpft. Es reicht aber nicht Tuntigkeit nur theoretisch zu fassen. Normen brechen und verzerren, Grenzen sprengen und die bürgerliche Wohlfühlzone umdekorieren, das geht nicht ohne Praxis. Mit anderen Worten: Der heteronormativen, zweigeschlechtlich denkenden Gesellschaft einen ordentlichen Arschtritt verpassen, lässt sich nicht allein vom Schreibtisch aus erledigen. Wer sich also schon immer gefragt hat, was mit Tunten eigentlich nicht stimmt, bekommt hier mehr als nur eine richtige Antwort.

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Silence = Death - Von AIDS, ActUp, ART und PrEP.

Geschichten von Epedemie und Emanzipation

Aids, das ist bis heute ein Schlagwort für Leiden, Krankheit, Tod. Alleine diese vier Buchstaben lösen bei vielen immer noch Angst und Panik aus. Die Präventionskampagnen der 90er mit Sprüchen wie "Sei kein Dummi, nimm ein' Gummi" haben sich in die Hirne eingebrannt und Strategien wie die Zielgruppen orientierte Prävention haben zahlreiche Spuren hinterlassen. Vor allem weil Aids als sexuell übertragbare Krankheit zu zweifelhaftem Ruhm gekommen ist und Angst und Schrecken verbreitete, ist bis heute alles was damit zu tun hat hochgradig moralverseucht. Disurse darüber sind hauptsächlich von Ängsten, Vorbehalten und Vorurteilen geprägt, da ändern oft auch wissenschaftliche Studien und Fakten nichts. Genau da setzt der Vortrag an. 

Jede*r PrEPster*in die sich schon beschimpfen lassen mussten, als Schlampen und deren moralische Integrität in Zweifel gezogen wurde. Alle die schon am Tisch saßen, einer Übermacht von "Freund*innen" gegenüber, die wenig Ahnung aber viele Vorbehalte und moralische Urteile hatten, haben sich schon gewünscht ein bisschen besser diskutieren zu können, ein paar geschicktere Argumente zu haben und vielleicht ein bisschen besser Bescheid zu wissen, um in solchen Diskussionen am Ende nicht zu verzweifeln und sich wie ein Freak zu fühlen.

Das ist das Ziel dieses Vortrags. Geschichten, Informationen und historische Begebenheiten werden genauso vermittelt wie aktuelle Erkenntnisse und Fakten. Am Ende soll ein weitreichenderes Wissen und umfassenderes Verständnis dabei helfen, eigene Positionen zu vertreten und das Stigma einer HIV-Infektion aufzulösen. #endaids #endstigma #proudprepster

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Ulrichs. Hirschfeld. Dannecker

Deutsche Schwulenbewegung von Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1970er

Wenigen ist heute bewusst, wie zentral die Entwicklungen in Deutschland Mitte des 19. Jahrhunderts für die internationale Schwulenbewegung sind. Flammende Aktivisten, wie Karl Heinrich Ulrichs ("Der erste Schwule der Weltgeschichte", Volkmar Sigusch) oder Pioniere wie Magnus Hirschfeld stehen am Beginn einer internationalen Emanzipationsgeschichte und haben bis heute durch ihre Ideen unsere Wirklichkeiten von Geschlecht und sexueller Orientierung geprägt. Die Bewegungen stehen dabei immer wieder vor der selben zentralen Frage:  Anpassung oder Revolution? Widerstand oder Wohlfühlhomo? Der Vortrag betrachtet die Ideengeschichte der homosexuellen Emanzipationsbewegung(en) kritisch und untersucht sie aus heutiger Sicht neu.

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